Wenn der Tag schon so angefangen hat, konnte es danach eigentlich nur noch besser werden. Drei Seillängen weiter oben kamen Chris und ich am Beak Flake (13b) an – dem ersten echten Knackpunkt der Route. Ich hab mich selbst überrascht, als ich diese wunderschöne Seillänge im Onsight durchgezogen hab, mit kaum Drama, abgesehen von einem kurzen Moment, als ich im oberen Crux die Füße überkreuzt hab. Eine Seillänge weiter quert die Route dann direkt nach links – laut Kletterführer eine „brüchige, gruselige 5.11“ – und geht in eine 5.12d-Seillänge über, die mit festen Beaks abgesichert ist. Zum Glück liefen diese Seillängen richtig gut, und Chris hat sie mega schnell und effizient sauber gemacht.
Schon bald standen wir im riesigen Verschneidungssystem und waren wieder voll im Flow. Jeder Pitch fühlte sich leichter an als der vorherige, und ziemlich schnell hatten wir die Coffee Corner (13a) abgehakt – jetzt lag nur noch ein 13b-Pitch vor uns, die legendäre Dachquerung, die den Weg zum Tower to the People bewacht. Während ich mein Kletterzeug sortierte, schoss mir ein Gedanke durch den Kopf: Ich habe El Cap noch nie komplett sturzfrei durchgeklettert. Wenn ich diesen Pitch schaffe, stehen die Chancen gut, dass es heute klappt.