Beyond the French-touch of the early Waldo days, I still use poles on most of my mountain endeavors because they are light, stiff, and packable. The bottom line is that they simply work really well for my needs.

--BD Athlete Joe Grant

Mittwoch, 10. August 2016

Da die kulturellen Hürden jetzt hinter uns liegen, sind Stöcke bei den meisten US-Mountain-Ultras gang und gäbe, aber der wahre Grund dafür ist, dass sich die Vorteile des Vierfüßlerseins kaum leugnen lassen.

Video: Cole Taylor, Bilder: Andy Earl

Ich bin im Sommer 2007 zu meinem ersten Ultra gestartet – dem Where’s Waldo 100K in Oregon. Irgendwie habe ich es geschafft, den damaligen Rennleiter Craig Thornley zu überzeugen, mich laufen zu lassen, obwohl ich erst 24 war und noch nie an einem Rennen teilgenommen hatte.

Ich stand an der Startlinie mit einem Rucksack, der all das Essen enthielt, das ich für das ganze Rennen brauchen würde. Ich wusste noch nicht, dass es bei diesen Events alle fünf Meilen so richtige Buffet-Hilfsstationen gibt. Außerdem war ich der einzige im Rennen, der ein Paar Trekking Stöcke dabei hatte. Ich bin in Frankreich aufgewachsen und bin erst kürzlich in die USA gezogen. In Europa waren (und sind immer noch) Stöcke bei jedem Langstrecken-Trailrunning-Rennen Standard, während Läufer stateside lieber mit zwei Trinkflaschen in der Hand unterwegs waren. Auch wenn ich mich ein bisschen fehl am Platz fühlte, als ich mit meinen Stöcken klackerte, war ich wirklich froh, sie bei mir zu haben, als mein IT-Band mitten auf dem hügeligen Kurs plötzlich den Dienst versagte.

Es dauerte mehrere Jahre, bis der Einsatz von Stöcke in der US-Ultramarathon-Szene populär wurde. Der Wandel erfolgte teilweise als Reaktion auf die Dominanz europäischer Läufer bei Rennen wie dem Ultra Trail du Mont Blanc. US-Wettkämpfer begannen, die europäischen Methoden zu übernehmen, um ihre eigenen Leistungen zu verbessern. Außerdem prägte Nick Clark, ein britischer Ultraläufer und US-Auswanderer, den Ausdruck wizard sticks, wenn er von seinen Stöcke sprach – damit bekamen die alten Gehstöcke das dringend benötigte Etwas an Stil und einen neuen Coolness-Faktor.

Nachdem die kulturellen Hürden nun hinter uns liegen, sind Stöcke bei den meisten US-Mountain-Ultras alltäglich geworden, aber der wahre Grund dafür ist, dass sich die Vorteile des Quadrupedalismus kaum leugnen lassen.

Wenn ich sie brauche, ziehe ich sie aus meinem Pack wie ein Paar Samurai-Schwerter. Ich stürme kräftig voran, um mich an steilen Hängen hochzuziehen, und nutze sie für Stabilität und Balance, wenn ich über unebenes Gelände kurve. Manchmal, um meine Beine zu schonen, setze ich sie sogar bergab ein und mache mit Elan Sprungdrehungen in Schotterrinnen, als wäre es mitten im Winter und ich hätte längere Bretter an den Füßen.