
Kyle und sein Kletterpartner Scott Adamson sind Ende August beim Versuch, den Ogre II im Norden Pakistans zu besteigen, verschwunden. Nach einer intensiven Helikoptersuche direkt am Berg, die leider keine Spur von Kyle oder Scott brachte, musste schweren Herzens entschieden werden, die Suche einzustellen.
Kyle und Scott kommen nicht nach Hause, aber ihr Spirit, ihre Begeisterung und ihre Lächeln werden in den Herzen vieler weiterleben. Wir, das Team von Black Diamond Equipment, sprechen den Freund:innen und Familien von Kyle und Scott unser tiefstes Mitgefühl aus – wir trauern mit euch.
Wir haben einen von Kyles engen Freunden und BD-Kollegen, Andy Anderson, gebeten, dieses ehrliche Tribute zu schreiben – als Hommage an Kyles leidenschaftliches, energiegeladenes Leben.
Am 21. August brachen Black Diamond Ambassador Kyle Dempster und sein Kletterpartner Scott Adamson vom Basecamp am Choktoi-Gletscher in Pakistan auf. Ihr Ziel: die steile, beeindruckende Nordwand des Baintha Brakk II (6980 m), auch bekannt als Ogre II. Kyle und Scott kannten den Berg gut – etwas mehr als ein Jahr zuvor waren sie schon fast am Gipfelgrat gewesen, als Scott ein heftiger Sturz passierte, der mit einem gebrochenen Bein und einem legendären Abstieg endete. Fast wäre es zur Katastrophe gekommen, als ein Standplatz nur 90 Meter über dem Gletscher ausbrach. Jetzt waren sie zurück, um das Abenteuer zu vollenden, das sie begonnen hatten.
Zwei Tage nach dem Aufbruch vom Basecamp, am 23. August, zog ein heftiger Sturm auf. Von Scott und Kyle fehlte seitdem jede Spur. Mit jedem Tag, der verging, schwand die Hoffnung und machte der bitteren Gewissheit Platz. Als das Wetter zehn Tage später endlich aufklarte, konnten auch die Helikopter-Suchtrupps keine Spur von zwei der größten Talente des Alpinismus finden – ein riesiger Verlust für die Kletter-Community, hier wie weltweit.
Mit gerade mal 33 Jahren war Kyle schon ein echter Ausnahmekletterer: Er hat unzählige anspruchsvolle neue Routen im Fels, Eis und alpinen Gelände erstbegangen – sowohl hier in Utah als auch rund um den Globus. Immer auf der Suche nach neuen, großen Herausforderungen, zog es ihn in die entlegensten Winkel der Welt. Besonders Pakistan, seine Menschen und die mächtigen Berge dort hatten es ihm angetan – diese Expedition war bereits Kyles siebte Reise in den Karakorum.
Zwei Tage nach dem Aufbruch vom Basecamp, am 23. August, zog ein heftiger Sturm auf. Von Scott und Kyle fehlte seitdem jede Spur. Mit jedem weiteren Tag schwand die Hoffnung und machte der bitteren Gewissheit Platz. Als sich das Wetter zehn Tage später endlich besserte, konnten auch die Hubschraubersuchen keine Spur von zwei der größten Alpinisten-Talente finden – ein riesiger Verlust für die Kletter-Community, hier wie weltweit.
Sein Ruf als Kletterer wuchs mit jedem neuen, großen Anstieg, aber seine Bescheidenheit und sein Humor blieben immer gleich. Klar, er war bekannt für neue Routen an riesigen, respekteinflößenden Gipfeln – aber Kyle liebte einfach alles am Klettern. Er war genauso begeistert, wenn es zum Bouldern ins Joe’s Valley ging oder er sich auf ein verrücktes, lokales Abenteuer einließ, wie bei der nächsten großen Expedition. Zweimal bekam er den Piolet D’Or, die höchste Auszeichnung im Alpinismus, aber angeben war nie sein Ding – stattdessen nutzte er den goldenen Eispickel, um Würstchen beim Great White Icicle Barbecue zu wenden, einer legendären Tradition, die er mitbegründet hat und die zwei Seillängen über dem Boden an einer lokalen Eiskletterroute stattfindet.
Kyle war nicht nur ein leidenschaftlicher Kletterer, sondern auch ein talentierter Autor, und wir haben oft über die verschiedensten Projekte gesprochen, an denen wir gerade arbeiteten. Obwohl er mich regelmäßig um Rat oder Feedback bat, steckte in Kyles Texten eine rohe Ehrlichkeit und eine Kraft der Beschreibung, die ich unglaublich bewundert habe. Sowohl am Fels als auch abseits davon hat Kyle das Leben mutig und voller Energie gelebt – und ich habe zu ihm aufgeschaut, auf eine Weise, die ich nie ganz in Worte fassen konnte.
Es fühlt sich manchmal so an, als würde ein Stück Magie verloren gehen, wenn das Klettern deine Freunde mitnimmt. Vielleicht kannst du den Gedanken kaum ertragen, dich wieder einzubinden – aus Angst, an Kyle erinnert zu werden. Aber genau deshalb sollten wir weiterklettern, weiter unsere Grenzen ausloten und das suchen, was uns unendliche Freude schenkt – selbst wenn wir dabei Menschen verlieren, die wir lieben. Denn genau darin liegt die Kraft, die uns das Klettern und unsere Kletterausrüstung geben: immer wieder aufzubrechen, egal was war.
Wir müssen weiterklettern, weil es uns an Kyle erinnert – an seine Liebe zu seinen Freund:innen und Kletterpartner:innen, an seine Leidenschaft, immer alles zu geben und Neues zu entdecken, ganz ohne großes Aufheben. Und an seine tiefe Verbundenheit zu den Bergen, die er so sehr geliebt hat. Diese Liebe und Energie nehmen wir mit, wohin auch immer uns unser Weg führt.
Statt darüber zu grübeln, was hätte sein können oder was er zurücklässt, feiern wir alles, was Kyle war und immer bleiben wird – einer der talentiertesten Alpinisten seiner Generation, Abenteurer durch und durch, jemand, der seinen Träumen mit Leidenschaft gefolgt ist, und ein echter Freund. Kyle, du wirst uns mehr fehlen, als Worte je ausdrücken können.